Am 1.3.2022 wurde im Bauausschuss über den aktuellen Stand der Planung der raumlufttechnischen Anlagen informiert.
Wie wir bereits aus der letzten Gemeindevertretersitzung berichtet haben, ist ein Einbau noch in diesem Jahr "ausgeschlossen". Die Förderung für Lüftungsanlagen ist bis Oktober 2022 begrenzt. Auf Nachfrage der Gemeinde hat der Fördermittelgeber mitgeteilt, dass eine Verlängerung dieser Frist bis zu 6 Monate möglich ist. Dann wäre der Einbau bis spätestens April 2023 abzuschliessen. Ob das zu schaffen ist konnte seitens der Verwaltung keine Zusage gemacht werden. Sollten die Fördermittel vorher bereits erschöpft sein, würde trotzdem keine Förderung mehr erfolgen.
Nun kommen Befürchtungen seitens der Gemeindevertreter auf, dass dann keine Förderung mehr kommt und die Gemeinde auf den gesamten Kosten sitzen bleibt.
Daraufhin wurde diskutiert, ob dann nicht doch mobile Luftfilteranlagen die bessere Alternative seien. Der Diskussion folgte allerdings kein Beschluss, so dass die Beschlusslage bleibt, wie sie ist.
Am 22.3. wird es eine Sondersitzung geben, in der die Planungsbüros detailliert ihre Planung vorstellen sollen. Dort soll es auch Auskunft über Wartungs- und Betriebskosten geben. Hier geht es zum Bericht der Sondersitzung
Dann gab es – zumindest für mich – in der Diskussion bemerkenswerte Aussagen. Zur Installation der geplanten raumlufttechnischen Anlagen gehört eine Neuverlegung von Stromleitungen für die Geräte, da die vorhandenen Stromleitungen nicht ausreichen würden. Schnell im Kopf überschlagen, was so ein Lüfter denn wohl verbrauchen mag, wunderte ich mich. Diesen hohen Verbrauch verursachen die Lüfter aber selbst gar nicht.
Der hohe Stromverbrauch entsteht so: Die Wärmetauscher in diesen Anlagen sind aufgrund der Baugröße nicht in der Lage, die angesaugte Luft ausreichend zu erwärmen, so dass bei kalten Aussentemperaturen diese Luft zusätzlich elektrisch angewärmt werden muss.
Wir bauen also in die kommunalen Gebäude elektrische Heizlüfter.
Für 4,25 Millionen Euro.
Das dürfte so ziemlich die teuerste Art zu heizen sein. Die Stromkosten sind zu bezahlen von der – bereits jetzt strukturell unterfinanzierten – Gemeinde.
Gehen wir von einer Leistung pro Heizregister von 1,5kW aus, einem Heizbedarf von 80 Tagen für 8 Stunden pro Tag in 90 Räumen und einem Strompreis von 41Cent pro kWh, so ergibt das jährliche Stromkosten von 35.434€ (1,5kW x 8h x 90Räume x 80Tage x 0,41€)
Ich fasse zusammen: die Gemeinde plant seit 19 Monaten den Einbau von viel zu teuren Lüftungsanlagen, deren Planung noch immer nicht abgeschlossen ist, deren Bezuschussung ungewiss ist, deren Betriebskosten unfassbar teuer werden und die in den Einrichtungen nicht gewollt werden um nicht mobile Luftfilter anschaffen zu müssen, die schneller beschafft werden können für viel weniger Geld und deren Betriebskosten nur ein Bruchteil betragen werden.