Im Ausschuss für Klima, Umwelt, Verkehr und nachhaltige Gemeindeentwicklung wurde über den "Kommunalen Energiewendedialog" gesprochen. Dazu war die Energieagentur des Landes Brandenburg vor Ort und stellte sich vor.
Die Vorstellung war lang, blieb über weite Strecken jedoch vage. Vieles müsse andiskutiert werden oder konnte nur unverbindlich mitgeteilt werden.
Es wurde noch eimal betont, dass die Gemeinde beschlossen hat, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Die Energieagentur hält das für ein ambitioniertes Ziel, welches konkret angegangen werden müsse.
Die Gemeindevertreter wurden befragt, welche Methoden sie dafür bevorzugen. Hier war klar eine Bevorzugung der erneuerbaren Energien zu erkennen. Klimazertifikate oder Wasserstoff wurden von den Gemeindevertretern nicht in Erwägung gezogen.
Das ist insofern erstaunlich, als in der folgenden Diskussion über Photovoltaik-Freiflächen große Bedenken geäußert wurden und Projekte hier nicht beschlossen, sondern verschoben wurden, weil erst ein Kriterienkatalog erarbeitet werden müsse. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass die Gemeindevertreter nach dem Motto "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" argumentieren. Die Bedenkenträger beschränken sich dabei auf das Vortragen ihrer Bedenken, Lösungsvorschläge gab es keine.
Genug Energie ist da
Spannend war, was die Energieagentur über das Potential von Solarenergie in Brandenburg vortrugen. So solle – wenn nur alle geeigneten Dächer mit Solar belegt werden würden – der gesamte Energiebedarf Brandenburgs durch Solarstrom vom Dach bedient werden können.
Gesprochen wurde auch über den Müllberg in Rohrbeck, den Galgenberg. Dieser darf nicht betreten werden und er hat auch sonst keine Funktion. Der Gedanke, dass dort Solarstrom erzeugt werden könnte, klingt also vernünftig. Bedenken der Gemeindevertreter, dass dort durch Folienversiegelung gar keine Befestigung möglich sei, wurden von der Energieagentur entkräftet: sie halten den Berg für sehr gut geeignet und es gäbe mehrere Beispiele anderer Projekte, wo ehemalige Mülldeponien genau einer solchen Nutzung zugeführt würden.
Ich frage mich hier, warum wir eigentlich nicht darüber diskutieren, den Solarstrom dort selbst zu erzeugen. Vielleicht in einer Genossenschaft, in der die Dallgower Bürgerinnen mit investieren können und dann den günstigen Solarstrom für den Eigenverbrauch nutzen können. Viele andere Gemeinden haben ähnliche Projekte sehr erfolgreich umgesetzt (siehe hier).
Gesprochen wurde auch über eine Solarbedachung des Havelparks und Flächen an der B5 und dem Solarpark Eichendorffstrasse. Bedenken gab es viele, gute Lösungsvorschläge waren hingegen Mangelware.
Angesichts des Ziels für 2035 wird es Zeit, dass gehandelt wird.